Geschichte der Hasenclever-Gesellschaft

2009

2009

Das Hauptereignis des Jahres war das Erscheinen des Jahrbuchs der Gesellschaft, verlegt im wissenschaftlichen Verlag V&R unipress, herausgegeben von Jürgen Egyptien, unter dem programmatischenTitel „Literatur in der Moderne“, unter redaktioneller Mitarbeit von Raffaele Louis und Jürgen Lauer.

Schon der Titel „Literatur in der Moderne“ kennzeichnete die neue Ausrichtung, sich thematisch breiter aufzustellen.
Die Gesellschaft versprach sich viel vom Renommee des Verlags: mehr Öffentlichkeitswirkung, Rezensionen, wissenschaftlichen Austausch. Das äußere Layout sollte in den nächsten Ausgaben zugunsten des
Wiedererkennungseffekts nicht verändert werden.

Der mit 245 Seiten gewichtige Band enthielt alle Texte zur Preisverleihung an Christoph Hein und vier wissenschaftliche Beiträge zu Hein als Schriftsteller, darunter von Dr. Maria Behre: „Der Blick in den Abgrund. Ein Nietzsche-Aphorismus als Zugang zu Christoph Heins Roman „Willenbrock“.
Ein besonderer Leckerbissen in diesem Band ist der Abdruck der verschollen geglaubten (seinerzeit von den Professoren nicht angenommenen) Dissertation Walter Hasenclevers mit dem Thema: „Die Entwickelung der Zeitschrift ‚Die Gesellschaft‘ in den achtziger Jahren. Ein Beitrag zum physiologischen Impressionismus.
Sabine Durchholz erzählt in einem eigenen Beitrag die Geschichte von ihrer überraschenden Wiederentdeckung des Manuskripts.

 

 

Peter Klein – Gedenkfeier

Am 28. August beteiligte sich die Walter-Hasenclever-Gesellschaft an der Gedenkfeier zum 10. Todestag ihres ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden und des Mitbegründers der Gesellschaft, Peter Klein, die vom städtischen Kulturbetrieb unter dem Motto „Der Kulturenthusiast“ in der Klangbrücke veranstaltet wurde.

Weggefährten und Autoren erinnerten an den legendären Liebhaber zeitgenössischer Literatur und Förderer vieler junger Autoren.
Aus der Buchhandlung Backhaus, die über viele Jahre die Wirkungsstätte des Buchhändlers gewesen war, hatte die Mitarbeiterin Gabi Lukomski Gästebücher mitgebracht, die Autographen und Zeichnungen von Gästen enthielten, wie Peter Rühmkorf, Cees Nooteboom, Elfriede Jelinek oder Orhan Pamuk.
Benedikt Geulen und Ulla Bein sprachen über Peter Klein als ihren Ausbilder und als Veranstalter von Lesungen. Jochen Schimmang erinnerte sich persönlich an seine Lesungen bei Backhaus.
Hasenclever-Förderpreisträgerin Sylvie Schenk las aus ihrem Buch „Die Tochter des Buchhändlers“. Reinhold Joppich vom Verlag Kiepenheuer & Witsch und Peter Cremer von der Buchhandelsschule Köln trugen ihre persönlichen Erinnerungen bei.  Jürgen Egyptien beschloss die Erinnerungsstunde mit einem Rückblick auf das inzwischen in die Hasenclever-Gesellschaft integrierte Peter-Klein-Literaturforum.

 

Am 9. Oktober meldeten die Medien, Herta Müller werde mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
Ein Kommentator in den „Aachener Nachrichten“, der sich erinnerte, dass auch Elfriede Jelinek vor dem Literatur-Nobelpreis den Walter-Hasenclever-Preis erhalten hatte, meinte scherzend, die Juroren in Stockholm könnten vor ihrer Qual der Wahl doch gleich bei der Hasenclever-Gesellschaft anrufen.
So fröhlich lachend, wie Sören Stache (dpa DIE ZEIT Nr.43 2009) die Nobelpreisträgerin fotografisch festgehalten hat, sah man sie ganz selten. Aber wenn es einen solchen Grund gibt …

 

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