Geschichte der Hasenclever-Gesellschaft

2011

2011

Literarisch-musikalisches Hörerlebnis im Theater K

Am 22. März bot die WHG zusammen mit dem Theater K eine musikalisch-literarische Veranstaltung der Sonderklasse.
Der Roman der katalanischen Autorin Maria Angels Anglada Die Violine von Auschwitz erzählt die Geschichte des jüdischen Geigenbauers Daniel, der vom Lagerkommandanten den Befehl erhält, eine Geige in den Dimensionen der berühmten Stradivari zu bauen.
Ohne sein Wissen wird diese Arbeit für ihn zu einem Wettlauf mit der drohenden Auslieferung an tödliche Experimente des Lagerarztes.
Die Geigerin Johanna Schmidt und der Schlagzeuger Stefan Kremer schufen für die Textauswahl dieses Werks eine eigene Komposition.
Die von Jochen Deuticke mit eindringlicher Stimme vorgetragenen Texte verbanden sich mit der Musik zu einem faszinierenden Hörerlebnis.

Hasenclevers Leben in Bildern

Am 18. Juli boten Jürgen Lauer und der Schauspieler Martin Päthel eine Bild-Text-Collage zu „Leben und Werk Walter Hasenclevers“ in einer öffentlichen Veranstaltung im Haus der Bischöflichen Akademie. Dabei wurde der Versuch gemacht, aus den Texten Hasenclevers seine Lebenssituation ebenso anschaulich zu machen wie Zeitgeschehnisse, die sein Leben beeinflussten – Modetrends, literarische Strömungen und politische Entwicklungen.

Und offensichtlich hat der junge Dichter auch mal als Model gearbeitet.

 

(Recht gut passt das Bild zu  Zeilen aus Städte, Nächte und Menschen, 1910:

Madame! Sie müssen nicht böse sein, Ich stelle mich vor: Ein Dichter!
Weiß nicht, ob es Ihnen sympathisch ist, dieses ganze Künstlergelichter –
Aber – Sie schauten so reizend aus heut morgen im Negligée …
Ja, sehn Sie, und unsereins hat gleich das berühmte Dichterweh!

 

 

Jahrbuch 2010 / 2011 erschienen

Der Band 7 des Jahrbuchs „Literatur in der Moderne“ 2010/2011, herausgegeben von Jürgen Egyptien unter Mitarbeit von Raffaele Louis, war wieder mit 250 Seiten Umfang ein gewichtiges Stück Literaturwissenschaft.
Die Reden zur Preisverleihung an Ralf Rothmann wurden ergänzt durch Beiträge zur Religion in seinem Werk (Georg Langenhorst), zu seiner romantischen Erzählpoetik (Jan Cölln), zum Verhältnis von Tier und Mensch in seinem Werk (Elke Kasper), schließlich über den Roman Milch und Kohle (Dieter Heimböckel).
Hans-Walter Royé schreibt über die Entdeckung eines frühen Gedichts von Walter Hasenclever, Detlef Thiel befasst sich mit Hasenclever und Salomo Friedlaender, Alfred Erck und H.J. Kertscher zu Walter Hasenclever und dem Landestheater Meiningen, Klaudia Hilgers zum Vater-Sohn-Konflikt in Hasenclevers Drama Der Sohn.
Vier andere Beiträge behandeln andere Autoren der Moderne, darunter der Aufsatz vom Vorstandsmitglied
Dr. Maria Behre zu Johannes Bobrowskis Erzählen der Geschichte Und wir hörten…den jüdischen Mond.

Für solche, die jünger sind als 80 Jahre und denen deshalb die deutsche Schrift des damals knapp fünfzehnjährigen Walter Hasenclever weniger vertraut ist – Die letzte Strophe seines Gedichts lautet:

Auch mich treibt ein glühend, ein sehnend Verlangen,
hinauszustürmen in die würzige Luft !
Auch an mich ist der Ruf des Frühlings ergangen !
Frisch hinaus, frisch hinaus, der Frühling ruft!

Walter Hasenclever d. 23. IV 05

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