Walter Hasenclever nahm sich am 21. Juni 1940 im südfranzösischen Internierungslager Les Milles bei Aix-en-Provence das Leben, um nach der militärischen Niederlage Frankreichs nicht der deutschen Gestapo ausgeliefert zu werden.
Jürgen und Doris Lauer, Ehrenvorsitzende der Gesellschaft, haben sich auf einer Reise vor Ort jetzt ein Bild gemacht, wie Frankreich mit dem Gedenken Hasenclevers umgeht. Ihr Ergebnis: „Vorbildlich!“
Das Gelände des ehemaligen Internierungslagers ist heute die Gedenk- und Bildungsstätte Site-Mémorial Les Milles.
Lauer: „In einer Halle mit umfassenden Dokumentationsmedien befinden sich zwölf Stelen bedeutender ehemaliger Insassen, darunter Walter Hasenclever. Eine etwa achtminütige Text-Bild-Dokumentation erzählt von seinem Leben und Wirken.”
Und: „Auf dem Friedhof St. Pierre in Aix-en-Provence, wo wir nach den Angaben der örtlichen Behörden ein verwahrlostes Grab mit unleserlichem Grabstein erwarteten, deckt eine stattliche Granitplatte sein Grab mit der eingemeißelten Inschrift ‘Walter Hasenclever – Ecrivain allemand’ (deutscher Schriftsteller).“ Es konnte nicht ermittelt werden, wer für diese Verschönerung gesorgt hatte. Es ist anzunehmen, dass das große Konsortium, vom Kulturministerium in Paris bis zu den Kulturbehörden des Départements Bouches-du-Rhône und der Universität Aix-Marseille, im Rahmen der Gestaltung der Gedenkstätte Les Milles den Besuchern eine würdige letzte Ruhestätte bieten wollte.