Geschichte der Hasenclever-GesellschaftPreisträger

2000

2000

 

Im Frühjahr erschien das Jahrbuch 1998/99, herausgegeben von Bert Kasties, mit Beiträgen zur Preisverleihung an George Tabori und Sylvie Gonsolin, Texten von Tabori, unveröffentlichten Briefen Hasenclevers an seine Frau und unbekannten Fotos des Dichters.

Solistisches Konzert und Hasenclever-Komödie

Der literarisch-musikalische Abend, den die WHG am 12. Mai in der Musikschule am Blücherplatz veranstaltete, wartete mit musikalischen und komödiantischen Delikatessen auf.
Andreas Staffel, Pianist und Komponist, spielte neben eigenen Werken solche von jüdischen Komponisten – György Ligeti, Erwin Schulhoff, Karl Amadeus Hartmann und Stefan Wolpe.

Nach einer kurzen Einführung in Hasenclevers Schauspiel Ehekomödie durch Bert Kasties boten Anush Manukian und Sebastian Rüger vom Theater K eine szenische Lesung aus dieser bissig-satirischen Komödie.

 

 

Oskar Pastior Hasenclever-Preisträger 2000
Am 25. August wurde im Rahmen des Poetenfestes 2000 Oskar Pastior der Walter-Hasenclever-Preis von Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden überreicht.
Der mit Pastior aus Berlin gekommene Schriftsteller Péter Esterházy hielt die Laudatio:
„Oskar Pastior ist ein Großmeister des Wortgebrauchs, scherzhaft gesagt, er ist sein Revolutionär“, heißt es in seiner Ansprache.
Und Dr. Bert Kasties in seinen Begrüßungsworten: „Oskar Pastiors Werk ist Ausdruck einer Existenz voller Grenzerfahrungen, in vielerlei Weise denen Walter
Hasenclevers vergleichbar.“
Nach einer Laudatio von Sylvie Schenk nahmen Dr. Josef Ruhrmann und Birgit Bodden vom Literaturbüro der Euregio Maas-Rhein den Förderpreis aus der Hand des Oberbürgermeisters entgegen.

Oskar Pastior wurde in seiner Dankesrede den Erwartungen gerecht, eine besondere Sprachspielerei – wie improvisiert wirkend – zum Besten zu geben. Sie begann:
„möchtegern für dankeschön – bittesehr
eine feuchte leuchtkartoffel
debit liquor wäschetrommel
dankesehr für bitteschön
Und sie endete:
„kinnhaken reißen latex in fatschen:
weißer schatten ist dann der
heiße aleph in aachen
Meister Lampe – ich danke.“

Musikalisch wurden die Redebeiträge umrahmt vom Komponisten und Saxophonisten Michael Riessler. Er spielte aus seinem Soloprogramm, pastiorgerecht betitelt:
„Wer A sagt, muss gar nichts“.

 

 

 

 

 

 

Warum der Preisträger und sein Laudator so erheitert waren, blieb ihr Geheimnis.

 

 

Hasenclever-Gesellschaft beigetreten

Die Walter-Hasenclever-Gesellschaft ist jetzt Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaft und Gedenkstätten (ALG).

Die ALG hat es sich zur Aufgabe gemacht, neben der Förderung literarischer Projekte literarische Vereine und Literaturmuseen in der Öffentlichkeit darzustellen. Sie veranstaltet Arbeitsseminare und veröffentlicht die ALG Umschau mit Informationen über Veranstaltungen und Projekte, die Konzeption von Literaturmuseen und Publikationen aus den Literaturgesellschaften.

 

Walter Hasenclever als Filmschauspieler

Am 3. November wurde die Jahreshauptversammlung abgeschlossen mit der Vorführung des Films „Brüder“ aus dem Jahre 1923, in dem Hasenclever als Schauspieler zu sehen ist. Sein Partner war der Schauspieler und Regisseur Heinz Hilpert. Dieser sollte später dem Schriftsteller einen späten Freundschaftsdienst damit erweisen, dass er Hasenclevers letzte satirische Komödie „Konflikt in Assyrien“ 1957 im Staatstheater Göttingen zur Uraufführung brachte.

 

 

 

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