Walter-Hasenclever-Preis 2016
Jenny Erpenbeck erhält den diesjährigen Hasenclever-Preis.
Jenny Erpenbeck beschreibt in ihrem Roman „Gehen, ging, gegangen“ (2015), was Hannah Arendt schon 1943 als erste philosophische Analyse zu diesem Thema des 20. und 21. Jahrhunderts vorgibt:
„Wir haben unser Zuhause und damit die Vertrautheit des Alltags verloren. Wir haben unseren Beruf verloren und damit das Vertrauen eingebüßt, in dieser Welt irgendwie von Nutzen zu sein. Wir haben unsere Sprache verloren und mit ihr die Natürlichkeit unserer Reaktionen, die Einfachheit unserer Gebärden und den ungezwungenen Ausdruck unserer Gefühle. Wir haben unsere Verwandten […] zurückgelassen, unsere besten Freunde sind […] umgebracht worden, und das bedeutet den Zusammenbruch unserer privaten Welt.“
(Hannah Arendt, Wir Flüchtlinge [1943], Stuttgart 2016, S.10f.)
Informationen zum Ablauf der Preisverleihung und die Einladung finden Sie
hier.