2004   Hasenclever der späten Zwanziger Am 24. März wurden die Mitglieder wieder in den Festsaal des Couven-Museums eingeladen, wo in Kooperation der WHG mit dem Literaturbüro der Euregio das bekannte Rezitatoren-Duo Waltraud Schink und Dr. Rainer Schmidt eine Lesung von Hasenclever-Texten vorwiegend aus seiner Pariser Zeit der späten zwanziger Jahre boten.   Hasenclevers Ehen im Theater Aachen Diese Lesung  war der Auftakt zu einer Inszenierung des Theaters Aachen von Hasenclevers „Skandalstück“ Ehen werden im Himmel geschlossen, unter der Regie von Uwe Dag Berlin und mit der bekannten Aachener Schauspielerin Petra Welteroth als Maria Magdalena. Für die Aufführung des 18. April hatte die WHG bereits im Januar ein Kontingent für die Mitglieder zum kostenlosen Besuch des Stückes reserviert.   In Hasenclevers altem Schulgebäude Der Auftakt für die Literaturtage fand am 9. November in Hasenclevers alter Schule in der Lothringerstraße statt. Zunächst führte der Mitarbeiter der Schule und Hasenclever-Fan, Abteilungsleiter Werner Lorenz, die Gäste durch Hasenclevers alte Penne, die dieser bis zu seinem Abitur im Jahre 1908 besuchte. In der Aula stellte Dr. Bert Kasties, Hasenclever-Biograph und intimer Kenner der literarischen Moderne, die wichtigsten Lebensstationen des Dichters vor, und Christoph Schirmer rezitierte Lyrik und Texte aus den jeweiligen Zeitabschnitten der Hasenclever-Vita.   Walter-Hasenclever-Preisträger 2004 : Friedrich-Christian Delius In barockem Rahmen, aber mit einer Uraufführung zeitgenössischer Musik wurde am 11. September der Festakt der Verleihung des Walter-Hasenclever-Preises 2004 begangen. Der Preis ging an den in Rom geborenen und in Berlin lebenden Autor Friedrich Christian Delius. „Das Kuratorium erkennt in ihm einen technisch makellosen und sprachlich brillanten Schriftsteller, dessen Arbeit von einem tiefempfundenen gesellschaftspolitischen Verantwortungsbewusstsein getragen wird.“ So hieß es in der Mitteilung des Kuratoriums an die Medien. „Endlich mal keine Beziehungs- oder Betroffenheitsliteratur, sondern Literatur, die sich mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Problemen befasst und in der meiner Ansicht nach Inhalt, Stil und Ausdruck eine Einheit sind“ sagte Bürgermeisterin Meike Thüllen bei der Begrüßung der Gäste im Ballsaal des Alten Kurhauses. Als Laudatorin riet die Berliner Schriftstellerin Katja Lange-Müller mit ironischem Augenzwinkern: „Mögen die Leser doch herausfinden, wer dieser Friedrich Christian Delius ist, ihn sich zusammensetzen aus all seinen Gedichten, Stücken, Romanen, Erzählungen, Essays, zusammengießen aus jeder seiner Zeilen.“ Wie in seinen Werken setzte sich auch an diesem Tag F. C. Delius mit den zeitlos aktuellen Problemen von Gewalt, Terrorismus, Mut zum Widerstand und demokratischer Kultur auseinander, in seiner bemerkenswerten Dankesrede mit dem Titel „Ausgerechnet am 11. September“, der mit starkem Applaus der Anwesenden belohnt wurde. Applaus gab es auch vom italienischen Komponisten Luca Lombardi, der Delius zu Ehren an diesem Tage sein neues Werk 8 Saluti in einer Uraufführung vom bekannten Pianisten Andreas Staffel interpretieren ließ.